Eine Weltreise während der Pandemie
Jorinde und Alper haben sich entschlossen, während der Pandemie eine Weltreise anzutreten. Mutig! Nach 7,5 Monaten sind sie zurück und haben sich unseren Fragen gestellt:
Vor der Reise
Ihr habt euch im Jahr 2020 zu einer Weltreise entschieden, trotz Covid-19-Pandemie. Warum?
Der Entscheid für die Reise fiel schon viel früher. Etwa 2017 haben wir beschlossen, eine grosse Reise zu machen und haben angefangen zu sparen. Mitte 2020 sollte die Reise starten. Also haben wir Anfangs 2020 unsere Urlaubsgesuche eingereicht und bewilligt bekommen. Zwei Monate später brach dann die Pandemie aus. Nach langem Überlegen haben wir uns dazu entschieden, die Reise trotzdem anzutreten. Einen Jahresurlaub bekommt man kein zweites Mal.
Welche Reiseroute habt ihr geplant?
Ursprünglich wollten wir quer durch die Türkei in den Iran und weiter Richtung Indien und Südostasien. Falls noch Zeit und Geld übrig bleibt, wollten wir noch nach Mittel- und Südamerika. Wir haben aber von Beginn weg gesagt, wir legen uns nicht fest und bleiben dort, wo es uns gefällt. Zum Glück!
Bereits im Vorfeld habt ihr euch entschieden, uns als Reisebüro mit einzubinden. Warum?
Wir dachten uns, dass es für eine solch lange Reise praktisch wäre, eine Ansprechperson zu haben. Und ganz ehrlich: In einer Pandemie ist reisen ohne Reisebüro mühsam! Wir waren oft sehr froh für euren Support!
Reiseerfahrungen
Schlussendlich seid ihr nach 7,5 Monaten wieder zurück in der Schweiz. Wo seid ihr überall gewesen?
Wie geplant starteten wir in der Türkei. Danach blieben einfach die Länder, die die Grenzen geöffnet hatten. Nach der Türkei wollten wir kurz nach Griechenland, dort wurde allerdings die Grenze geschlossen. Also ging es weiter nach Tansania und Sansibar. Anschliessend reisten wir nach Mexiko und Costa Rica. Zum Schluss sind wir dann in Sri Lanka gelandet. In jedem Land haben wir zwischen 4-7 Wochen verbracht.
Wie habt ihr das Reisen während der Pandemie erlebt?
Grösstenteils sehr angenehm. Man muss dazu aber auch sagen, dass wir viel Zeit hatten. Für uns war es nicht so schlimm, wenn wir irgendwo eine Woche auf ein Visum warten mussten oder wie zum Beispiel in Sri Lanka, wo wir 2 Wochen in Quarantäne mussten.
Auch wenn die Pandemie durch Weltenbummler sehr begünstigt wurde, waren wir nie negativen Reaktionen ausgesetzt. Im Gegenteil: Es gab in jedem Land Leute, die uns sagten wie froh sie seien, dass wir da sind. Unser Safari-Guide in Tansania fuhr seit einem halben Jahr keine Safari mehr, sprich kein Einkommen. Eine Tourenführerin in Costa Rica sagte zu uns: Der Virus tötet die Menschen; aber der Hunger auch. Und ein Kellner in Sri Lanka erzählte uns, dass sein alter Chef (Hotelmanager) mittlerweile Kokosnüsse auf der Strasse verkaufte.
In sehr vielen Hotels waren wir auch die ersten und einzigen Gäste seit langer Zeit.
Unterstützung Reisebüro
Die Digitalisierung ermöglicht es heutzutage, schnell und unkompliziert zu kommunizieren. Auch so mit uns. Wie habt ihr das mit uns als Reisebüro des Vertrauens erlebt? Wart ihr zufrieden?
Sehr! Die Kommunikation war sehr unkompliziert und zuverlässig. Das meiste lief über WhatsApp. Es war sehr cool, dass wir einfach schreiben konnten: Hey, wir wollen in zwei Wochen weiter, was ist offen? und einen Tag später kamen Infos.
Hand aufs Herz. Würdet ihr die Unterstützung durch uns wieder in Betracht ziehen?
Ja. Vor allem in einer Pandemie ist reisen mit einem Reisebüro im Rücken viel entspannter. Ihr habt eine Wahnsinns Arbeit geleistet! Abklären welche Länder offen sind. Wie sind die Massnahmen? Muss man in Quarantäne? Braucht man einen Test? Welche Airlines fliegen momentan dorthin? Darf man in den USA Transit machen? So viele Dinge, die allein recht mühsam gewesen wären.
Allgemeines
Wenn einer eine Reise tut, so hat er was zu erzählen. Habt ihr besondere Erlebnisse zu berichten?
Viele, das würde wohl den Rahmen hier sprengen. Wir können aber sagen, dass wir uns wohl zu den wenigen Glücklichen zählen können, welche die schöne Seite der Pandemie erleben durften. Die Flugzeuge waren meist immer fast leer, was auf einem 18-Stunden Flug durchaus von Vorteil ist, wenn man sich über eine ganze Sitzreihe legen kann.
Alle Touristen-Hotspots waren kaum besucht und wir hatten Zeit, uns die Dinge wirklich anzuschauen, ohne in der Masse unterzugehen. Ein leeres Pamukkale sieht man wohl nicht mehr so oft. So wie leere Sandstrände in Sansibar oder Costa Rica. Platz um die Chichen-Itza Pyramiden. Fünf statt 50 Safariautos...
Hattet ihr auf eurer Reise bedenken oder Angst an Covid-19 zu erkranken?
Nur sehr selten. Wir hielten uns überall an die Massnahmen. Wir wollten nicht zu Treiber der Pandemie werden und die lokale Bevölkerung oder uns in Gefahr bringen. Nur einmal in Mexiko nahmen wir an einer Mayazeremonie teil. Es war zwar unter freiem Himmel aber ohne Maske und Mindestabstand. Das war nicht die beste Entscheidung. Passiert ist zum Glück nichts.
Und zum Schluss: Würdet die Reise wieder unternehmen?
Unbedingt!
Herzlichen Dank Jorinde und Alper für den aufschlussreichen Bericht
Meine Highlights
Bild 1 Tansania
Bild 2 Chichen Itza/Mexiko
Bild 3 Kappadokien/Türkei
Bild 4 Yucatan/Mexiko
Bild 5 Costa Rica
Bild 6 Sri Lanka